12.2.05

Hotel-Geschichten: Lost in London

von Jürgen Alberts
AlbertsMitte der 80er Jahre. Ein Freund und ich auf dem Weg nach London, um für ein Wochenende Filme im Original anzuschauen. Der Flug von Düsseldorf unheimlich günstig, früher hatten wir mehr gezahlt. Im Dutyfree kauften wir zwei Flaschen Sherry - die erste haben wir im Flugzeug geleert mit einem Mann, der fürchterliche Flugangst hatte. Wir kamen in Gatwick an, also rein in die U-Bahn, bis Victoria Station. Die zweite Flasche Sherry schmeckte auch nicht schlechter als die erste. Hotel KING EDWARD, so hieß unsere Unterkunft. Auch eine Straße hatten wir, aber keine Hausnummer.
Wir gingen, oder besser schwankten, die Straße auf und ab. Kein Hotel, nirgends. Irgendwann kam mein Freund auf die Idee, in einer Bar nachzufragen. Das KING EDWARD ja, das sei ein tolles Hotel, nur: es habe vor zwanzig Jahren zugemacht. Ob uns das niemand gesagt habe. Wir zeigten
unseren Voucher, gut für 2 Übernachtungen. Der Barmann lachte: Kann ich mir auch nicht erklären, aber das KING EDWARD ist zu. Wir haben am nächsten Tag, weil wir es nicht glauben konnten, sogar noch das alte Schild entdeckt.
Erst als wir wieder in Deutschland waren, klärte sich die Geschichte auf. Aber die Lösung kann sich der kluge Reisende ja wohl selbst denken.

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